Unser Nachwuchs ist da…

admindippelAllgemein

und so ein richtiger Grund zur Freude ist es leider nicht. Am 64. Tag der Trächtigkeit ging es nach 2 Tagen Unruhe und Scharren mit Presswehen los. Stundenlang, ohne Ergebnis. Grund war ein abgestorbener, sehr großer Welpe, dessen abgeknickter Kopf nicht durch das Becken passte. Zumal er auch noch mit dem Bauch nach oben zum Rücken der Mama lag. Die denkbar ungünstigste Position. Erst nach 4 Wehenspritzen und einem einigermaßen geglückten Versuch ihn zu drehen und den Kopf gerade zu richten, kam er nach Stunden zur Welt.

H4-Wurf, Rüde tricolour, geb. 05.12.2015, 110 g Geburtsgewicht, MDR1 +/+, CEA frei (gen. normal oder carrier)

Danach ging es sehr schnell. Biene bekam fast gleichzeitig noch zwei winzige, dünne Welpchen. Ein Junge und ein Mädchen. Wenigstens waren sie noch am Leben, wenn auch sehr mitgenommen.

Der Junge hat sich sehr gut erholt, ist munter und trinkt. Das Mädchen hat es leider nicht geschafft. Ihre Lunge war total verklebt und machte ganz laute Knackgeräusche beim Atmen. Wir haben zwei Tage um sie gekämpft. Vergebens.

Biene hat sich sehr schnell erholt und wir sind froh, dass sie keinen Kaiserschnitt gebraucht hat. Es war Wochenende (Nikolausabend) und in den meisten Tierkliniken arbeiten um die Zeit fast nur Assistenzärzte. Den toten Welpen hätte es sowieso nicht gerettet. Er war vermutlich schon 2 Tage nicht mehr am Leben. Und ob es die Hündin mit ihren 105 g Geburtsgewicht geschafft hätte? Vermutlich wäre es genauso ausgegangen wie es jetzt ist.

Das nächste Problem tut sich auch schon auf. Dadurch dass nur ein kleiner Welpe trinkt: eine Mastitis. Die ganze Zeit kühlen wir das Gesäuge (Tag und Nacht) und müssen dabei aufpassen, dass der Kleine nicht an die Kühlkissen kommt. Dem schmeckt jetzt die Milch an der prallen warmen Zitze nicht mehr, die Mama will ihn nicht trinken lassen, denn das tut weh. Sie wühlt lieber die ganze Zeit die Decken durch und begräbt dabei ihr protestierendes Söhnchen ständig.

Warum schreiben wir das alles? Einfach mal um zu verdeutlichen, dass das Züchten nicht immer nur Sonnenschein und mit knuddeligen Welpen spielen zu tun hat. Es bedeutet auch viele durchwachte Nächte, tagelang zu Hause angebunden sein, mitunter eine sehr hohe psychische Belastung und nicht zu vergessen, ein sehr hohes finanzielles Risiko. Dabei haben wir in dem Fall noch wirklich viel Glück gehabt. Das ist nicht ein einzelner, besonders trauriger Fall, sondern auch ein Stück Normalität. Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Doch wir schauen nach vorne und hoffen, dass der Kleine es schafft und ein wunderschöner tricolour Rüde wird, der das Leben für seine Geschwisterchen mitlebt und genießt. Dann hat es sich doch noch gelohnt 🙂